Die Welt der Kampfkunst entdecken und erleben.
Durch Zusammenarbeit der Kyffhäuser-Kreissportjugend, der Kampfkunstschule Artern e.V. und der Grundschule Oldisleben, hatten Schulkinder aus der Region die Möglichkeit am 09.10. und 16.10.2019 einen kostenlosen Einblick in die Welt des Kampfsports zu erhalten. Insgesamt nahmen 50 Kinder an der Veranstaltung teil. Während die letzten Vorbereitungen des Schnupperkurses getroffen wurden, warteten die Kinder ungeduldig vor der Turnhalle der Thüringer Gemeinschaftsschule Oldisleben. Vor Beginn noch ein letzter Check der Trainer an den ausgelegten Matten. Nun endlich konnten die Kinder voller Spannung die Halle betreten. Sofort bemerkten sie, dass etwas Aufregendes passieren wird.
Nachdem sich die Kinder an einer Line aufstellten, wurden sie vom Sportjugendkoordinator Jonny Kleinschmidt, den Trainern Alfred Horn (5. Dan Jiu-Jitsu), Seven Trautmann (1. Dan Jiu-Jitsu) und Eckard Greyer (2. Dan Jiu-Jitsu) in Empfang genommen. Nach der kurzen Vorstellungsrunde machten die Kinder sich mit der traditionellen Begrüßung des Sports vertraut. Als ein Teil der Etikette soll das Verneigen zueinander gegenseitigen Respekt und Achtung ausdrücken. Hierbei galt es einiges zu beachten. Zum einen die richtige Aufstellung, das korrekte Abknien, die Einhaltung der vorgegebenen Sitzhaltung, die Meditationshaltung, das Verneigen zum Lehrer und die Reihenfolge des Aufstehens. All das mit japanischen Begrifflichkeiten. Schon wurde klar, dass es beim Kampfsport auch sehr kultiviert zugeht. Nach der Begrüßung ging es mit dem Erwärmen weiter. Die Erwärmung gehört zum vorbereitenden Teil des Trainings. Je nach Inhalten und Zielen variieren die Übungen oder Spiele, um Verletzungen vorzubeugen. Mit Spaß und Freude stimmten sich die Kleinen mit Laufaufgaben wie Richtungswechsel, Hopserlauf und Kniehebelauf ein.
Erstmal auf Betriebstemperatur wurden gemeinsame Partnerübungen durchgeführt, wobei auch die erfahrenen Trainer ins Schwitzen gerieten. Den Kindern präsentierte man wie wichtig die Partnerarbeit im Kampfsport ist. Es ging nicht darum seinem Gegenüber zu verletzen oder Schaden zu-zufügen. Eher stand das zielgerichtete Umsetzen der Techniken im Vordergrund. Die Kunst dabei ist es sich dem Partner zur Verfügung zu stellen, so dass dieser die Technik üben kann, nicht gerade einfach. Doch unter der Aufsicht und der Anleitung der erfahrenen Meister kann nichts schiefgehen. So probierten sich die kleinen Teilnehmer an Griffbefreiungstechniken, Blocktechniken, Schlag- und Tritttechniken.
Natürlich kann es auch mal vorkommen in einem Kampf zu fallen oder im Alltag zu stürzen. Auch für derartige Situationen gibt es Techniken die Verletzungen vorbeugen. Wie die Meister des Jiu-Jitsus demonstrierten. Zum Beispiel die Judorolle vorwärts. Anders als bei der gelernten Rolle aus dem Schulsport rollt man hier auf der Schulter ab. Etwas befremdlich und ungewohnt war es für die Sprösslinge anfangs, aber nach den ersten Durchgängen gab es kein Halten mehr. So trauten sie sich zu, die Rolle auch rückwärts auszuüben. Einige waren so mutig, dass sie sogar den Sturz nach vorne wagten.
Zum Ausklang gab es eine Art Rugby mit Bodenkampf-Charakter, bei dem zwei Mannschaften um einen Medizinball kämpften. Das Spiel wurde auf einer Mattenfläche gespielt. Die Spieler durften sich nur auf allen Vieren auf dem Matten bewegen. Punkte bekam die Mannschaft, welche es schaffte, den Medizinball auf das Mattenende des Konkurrenten zu legen. Die Spieler durften Festhaltetechniken anwenden, um gegnerische Spieler daran zu hindern den Medizinball zu schnappen. Auch war es erlaubt den Ballbesitzer am Boden „festzunageln“, um ihm den Ball zu entwenden. Teamarbeit und eine gut durchdachte Strategie führten zum Erfolg. Vor und nach dem Spiel verneigten sich die Mannschaften voreinander und brachten so ihren gegenseitigen Respekt zum Ausdruck.
Wir danken der Kampfkunstschule Artern e.V und der Grundschule Oldisleben für die gute Zusammenarbeit und ihre Unterstützung.
Autor: Jonny Kleinschmidt